DIE EVANGELISCHE STADTKIRCHE ST.KATHARINEN




"Die Stadtkirche in Schwedt ist in ihrem Kernbau ein mittelalterlicher Feldsteinbau aus der Zeit um 1300. Der Grundriß zeigt einen langgestreckten einfachen in Kreuzgewölbe überspannten Raum mit zwei Kreuzbügeln." (Chronik, S.18) Die Kirche war ursprünglich turmlos. 1612 wurde ein hölzerner Turm auf die Kirche gesetzt, an dessen Stelle die Kurfürstin Dorothea im Jahre 1671 einen Turm aus Stein zu bauen befahl. Erst 1705 wurde dieser steinerne Turm vollendet.
1887 traf ein verheerender Brand das Kirchengebäude, beim nachfolgenden Neuaufbau wurde der Baustil der Kirche weitgehend entstellt. Unter der Leitung von Baurat Diehm wurde ein neugotisches Chorpolygon und vor derWestfront ein sehr aufwendiger neugotischer Turm angebaut. Auch rings um das mittelalterliche Bauwerk wurden neugotische Anbauten angefügt.





In den letzten Kriegswochen 1945 branntedie Kirche bis auf die Umfassungsmauern vollkommen aus, die eingezogenen Kreuzgewölbe dagegen waren bis auf das Gewölbe über dem nördlichen Kreuzschiff erhalten. Der Turm mit seiner Höhe von 30 - 35 Metern und der bis auf 70 Meter hochgeführten Holzspitze war stark in Mitleidenschaft gezogen. Die reiche Innenausstattung war verbrannt bzw. vernichtet: ein hölzerner Renaissancealtar von1580, die Renaissancekanzel aus der gleichen Zeit, die Taufe und die prächtigen Steinepithaphien aus der Zeit um 1600.







Quelle: unbekannt

Beim Wiederaufbau der Kirche bis 1950 wurde das Dach mit Holzschindeln eingedeckt, der Eingang, der sich ursprünglich an der Westseite befand, wurde an die Ostseite verlegt. Auch der Altar, der sich im Osten des Kirchenschiffs befand, wurde unter der Orgelempore auf der Turmseite der Kirche aufgestellt. Die neue Innenausstattung, Altar Kanzel und Gestühl, erfolgte in sehr schlichter Form durch ortsansässige Handwerker. Die Fenster mit ihren kleinen, aufrecht stehenden Rechtecken sind bleiverglast und in
schwachem blauen und gelben Farbton gehalten.
Während des 1. Weltkrieges wurden 1917 die drei großen Kirchenglocken eingeschmolzen, 1921 wurden dafür drei Stahlglocken in den Tönen d, f, und gis angekauft. Bei den Kriegshandlungen 1945 stürzten die Glocken in die Tiefe, blieben aber alle unversehrt.





Bis 1959 war die Abdeckung des Daches mit Schiefer abgeschlossen, die Kirche mißt 48,5 m in der Länge und 26 m in der Breite. Zu den wenigen Sachzeugen, die uns aus der Vergangenheit erhalten sind, gehören in der Kapelle ein gußeiserner Taufstein mit vier vollplastisch ausgeführten Figuren, die Höhe
beträgt 93 cm; weiter ein alter Schrank mit Schnitzwerk und Eisenbeschlägen; die drei Stahlglocken gelten als technisch-künstlerischesDenkmal. Das älteste Stück stellt der silberne Kelch dar, vergoldet, aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Aus "Schwedter Jahresblätter" 1982/S.68

Fotos & Repro: D. Sill und D. Peters





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Die Katholische Kirche St.Maria Himmelfahrt