DIE SÜDMAUER

Die Südmauer verlief einst von der südlichen Bastion bis zur ehemaligen Schloßstraße/ heute Parkplatz für die Uckermärkischen Bühnen Schwedt. Von diesem Teilstück der Schloßgartenmauer gibt es nur wenige Informationen. Sie wurde wahrscheinlich frühzeitig durch die Orangerie b.z.w. das Operettenhaus überbaut. Da sie deshalb zu Beginn des 20. Jhdt.'s nur noch rudimentär im Bereich der Bastion vorhanden gewesen sein muß oder im Stadtbereich grundsätzlich kleinere Höhenmaße aufwies, könnte es sich um die bei Böer erwähnte „kleine Gartenmauer“ (1) handeln ? Sicher ist diese Annahme nicht. Direkt an der Bastion gelangte man über ein Tor vom Schloßgarten auf das ehem. Bollwerk. Dieses Tor diente auch als optischer Abschluß des Laubenganges und war von diesem aus gut sichtbar wie Abbildung 13 zeigt. Durch den historisch unkorrekten Aufbau der Südbastion vor einigen Jahren verschwand der noch zuletzt vorhandene, der Wasserseite zugewandte Torpfeiler inkl. der restlichen Treppenstufen, auf denen wir noch als Kinder toben durften. Der andere, auch noch nach dem Krieg vorhandene Torpfeiler, war bis in unsere Neuzeit hinein bereits eingefallen. (5) Weiterhin wurde bei den Rekonstruktionsversuchen an der Bastion fälschlicherweise auf die noch vorhandene originale Bausubstanz der Südbastion aufgemauert. Dabei war sie teilweise in Originalhöhe (5) vorhanden trotz Kriegszerstörungen.


Abbildung 12 : Ich, meine Schwester und eine Cousine ca. 1972/73 auf der Südbastion.

Der heutige kleine Niveauunterschied der originalen Mauerhöhe zum inneren Boden der Bastion resultiert aus nachträglichen Aufschüttungen. Ursprünglich war das innere Bodenniveau der Bastion nicht ganz mit dem im Laubengang identisch. Zumindest zu meiner Zeit. Es lag leicht tiefer (5), was man vielleicht sogar noch aus der Abbildung 13 im Kreis erahnen kann. Und auch der heutige Laubengang liegt durch Gehwegsanierungen höher als zu seiner Entstehung.
Das bei Berndt/Winarsky (2) auf Seite 14 geäußerte Vorhandensein eines Stadtgrabens auch an der Südbastion muß eindeutig dementiert werden. Weder aus den mir vorliegenden Abhandlungen und Plänen noch anderen Quellen kann ein Graben im Verlauf der ehem. Operettenstraße (2) nachgewiesen werden. Auch das heutige Geländeprofil, welches immer noch natürliche Anhöhen von ca. 3 m aufweist, spricht dem entgegen. Zusätzlich wurde im engsten Umfeld dieses Bereiches kürzlich mittelalterliche Bebauung nachgewiesen. Hier liegt vielleicht eine Verwechselung mit dem Stadtgraben im Bereich der südlichen Stadtmauer bei den ortsfremden Autorinnen vor. Heute ist der Südteil der Schloßgartenmauer nicht mehr vorhanden.


Abbildung 13 : Dieses Vorkriegsfoto (aus 2) zeigt das Tor in der südlichen Bastion. In dem Buch wird es als Foto um 1960 ausgegeben. Allerdings ist im Hintergrund die 1945 gesprengte Oderbrücke mit den seitlichen Ausbuchtungen zu sehen.


Die Ostmauer
Zusatzmaterial